Habe eine Spaziergang mit [Edmund] Singer und [Eduard] Lassen
gemacht. Ersterer sage, dass er und [Hans von] Bülow am 3. Festtage in Aachen eine
Matinée geben, und darin R.s Sonate op. 73 spielen wollen. Die Fürstin [Carolyne zu
Sayn-Wittgenstein] sei nicht mehr bei Sinnen, sondern in einem Fort irre rede. Die
Ärzte diagnostizieren Gehirnentzündung. Dies habe LIszt nicht daran gehindert, mit
Madame Streit einem Convivium bei Lassen beizuwohnen. Tichatschek habe eine Besuch
bei den Eltern gemacht. Dieser beginne morgen seine Gastrolle als Masaniello [in "La
Muette de Portici"]. Schreiber habe mit Kühne soweit verhandelt, dass dieser seine
Geneigtheit ausgedrückt habe, etwas von R. zu verlegen. Werde morgen zu diesem gehen
und sehen, was sich machen lasse. Dem Vater [Eduard Genast] gehe es recht nett,
ebenso R. Nur die Mutter grämle ein wenig. Von [Bartholf] Senff sei R. immer noch
ohne Nachrichten wegen den Verlegern. Habe diesen heute ein paar Zeilen über Lassen
geschrieben. Liszt werde nächste Woche nach Aachen gehen. Am Ende passiere hier in
seiner Abwesenheit etwas. Während des Ballenstädter Fester brach seine Mutter ein
Bein. DIe Musikfeste sind nicht gerade die günstigsten Phasen in Liszts Leben.