Absender: Ferdinand von  Gall (C00269)
Intendanz des Hoftheaters Stuttgart (D00097)
Erstellungsort: Stuttgart
Empfänger: Raff Joachim (C00695)
Datierung: 19. Juni 1848 (Quelle)
Standort: Bayerische Staatsbibliothek (München)
Signatur: Raffiana I
Umfang: 4 Seiten
Material: Papier
Schreibmittel: schwarze Tinte
Incipit: Euer Wohlgeboren
verehrliche Zeilen vom 13. d. M. habe ich nebst den Anlagen erhalten
Veröffentlichung: unveröffentlicht

Habe Partitur ["König Alfred" WoO 14] an Lindpaintner weitgegeben. Dieser wolle sich, nachdem er wohl ein bereits ungehaltenes Schreiben von Raff bekommen hatte, die Partitur nicht mehr durchsehen. Sie werde nun Kapellmeister Molique zur Prüfung vorgelegt, sobald dieser aus London zurück sei. Der Brief des E.s als "Ausspruch eines Künstlers" nötige ihn zur Erwiderung. Stellt klar, dass das letzte Urteil in künstlerischen Belangen immer dem Kapellmeister zustehe. Entscheide sich dieser aber für die Aufführung einer Oper, die künstlerisch nachrangig sei, dürfe man das kritisieren. Der E. sei im Irrtum, wenn er glaube, der Intendant hätte über Wohl und Wehe am Theater allein zu entscheiden. Dass ausländische Produktionen die deutsche Theaterlandschaft dominieren, habe mit Geschmack des Publikums zu tun: Deutsche Produktionen fördern – ja, reiner Protektionismus – nein! Sei selbst Kritiker der momentanen Theaterverhältnisse.


Zitiervorschlag: Gall, Ferdinand Wilhelm Adam Freiherr von: Brief an Joachim Raff (19. 6. 1848); https://portal.raff-archiv.ch/A00664, abgerufen am 14. 2 2025.